Wie alles begann...

 

Ende des 19. Jahrhunderts führte die rasante Industrialisierung und der Bau des Kraftwerkes Rheinfelden zu einer rasch wachsenden Bevölkerungszahl. Daraus ergab sich eine immer dringlicher werdende Schulfrage.

Zunächst wurden die Schulbezirke so eingeteilt, dass die Kinder vom Bahnhofsgebiet nach Nollingen, die vom Kanalgebiet oberhalb des Dürrenbaches bzw. der Gemarkungsgrenze Karsau nach Karsau zur Schule gehen mussten.

Die Gemeinde Nollingen richtete 1900 eine provisorische Schule im Hause von Zeno Siefert ein. Nach der politischen Neuordnung 1901 erfolgte fast parallel zur Planung der Schillerschule die Projektierung einer neuen Schule in Nollingen, der heutigen Hebelschule.

Am 6.4.1903 wurde der Schulhausbau genehmigt und mit der Bitte um beschleunigte Genehmigungserteilung dem Großherzoglichen Oberschulamt vorgelegt. Kostenvoranschlag: 45.000 Mark. Die Kapitalaufnahme in dieser Höhe war in 30 Jahren zurückzuzahlen.

Bereits am 8. Mai 1903 wurden die Arbeiten für den Neubau vergeben. Fußböden in Eichenparkett, vier Kachelöfen und elektrische Beleuchtung (193 Mark für 13 Lampen- die Stromlieferung war vertraglich mit den Kraftwerken perfekt zu machen) waren damals wohl nicht unbedingt Standard. So betrug der Bauaufwand schließlich 50.477 Mark.

Feierlichkeiten im Jahre 1904
Feierlichkeiten im Jahre 1904

Sechs Tage vor der Einweihungsfeier am 8. August 1904 wurde das Programm desselben festgesetzt. Die Feierlichkeiten, verbunden mit der Enthüllung der Kriegergedenktafel, begannen nachmittags um 3 Uhr. „Einzuladen sind der Großherzogliche Amtsvorstand, der Großherzogliche Herr Kreisschulrat, der Großherzogliche Bezirksarzt, die Großherzogliche Bezirksinspektion Waldshut, die Vertreter hiesiger Werke, die Herren Geistlichen und Lehrer, ferner im allgemeinen sämtliche Gemeinde-angehörige. Die Schulkinder erhalten nach der Feier eine Wurst und Brot, in den unteren 3 Schuljahren Limonade und die oberen Klassen je ein Bier.“

 

Der Ausbau des Dachgeschosses erfolgte 1936 unter der Bedingung, dass der Raum nur als Bastelraum und nicht als „Lehrzimmer“ benutzt wurde.

 

Ihren Namen bekam die Schule 1962. Alle Rheinfelder Schulen erhielten Namen von Schriftstellern. Unsere Schule wurde nach Johann Peter Hebel benannt, der u.a. in Lörrach lebte und lehrte. Die Hebelschule als reine Grundschule ergab sich aus dem Schulentwicklungsplan I, der u.a. festsetzte, dass Hauptschulklassen ab dem Schuljahr 1974/75 der Schillerschule zugeordnet waren. Die Räumlichkeiten des Schulhauses an der Beuggener Straße reichten bis Ende der 80er Jahre aus. Dann aber drohte in Folge des Baubooms in den neuen Wohngebieten die Schule aus allen Nähten zu platzen. Die steigenden Schülerzahlen erforderten im Schuljahr 1992/93 ein Umfunktionieren des Handarbeitsraumes zum Klassenzimmer und ein Jahr später die Auslagerung einer Klasse in das Katholische Gemeindehaus.

 

Grünes Licht für einen Schulneubau bei der Hebelhalle gab der Gemeinderat im April 1992. Oberbürgermeister Niethammer und Rektor Münster feierten am 11. Juni 1993 gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern und vielen am Schulleben Beteiligten die Grundsteinlegung des 3-Millionen-Baues. Pünktlich zum Schuljahr 1994/95 wurde der Schulbetrieb im Neubau aufgenommen.